Gulbuddin Hekmatyar

afghanischer Widerstandskämpfer, Kriegsfürst und Politiker; Paschtune; 1977 Gründer der radikal-islamischen Partei "Hezb-e-Islami"; kämpfte in den 1980er Jahren im Mudschaheddin-Widerstand gegen sowjetische Besatzung; Premierminister 1993-1994 und 1996-1997; in den 1990er Jahren als "Schlächter von Kabul" bekannt geworden; 1997-2002 im Exil in Iran, danach im Untergrund im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet; seit 2003 auf US-Terrorliste; 2016 Friedens- und Versöhnungsabkommen mit der Regierung Ghani

* 1947 Imam Sahib/Prov. Kunduz

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 07/2017

vom 14. Februar 2017 (la), ergänzt um Meldungen bis KW 40/2019

Herkunft

Gulbuddin Hekmatyar wurde 1947 geboren und entstammt einer paschtunischen Bauernfamilie aus Imam Sahib (Provinz Kundus). Er gehört zum Volksstamm der Paschtunen (Ghilsai), die Ende des 19. Jahrhunderts im Norden des Vielvölkerstaats angesiedelt wurden und inzwischen die größte Volksgruppe bilden.

Ausbildung

H. besuchte eine Militärschule, wechselte jedoch im Zuge der 1964 von König Mohammed Zahir Schah eingeleiteten Demokratisierung an die technische Fakultät der Universität Kabul, wo er ein Ingenieurstudium begann, aber nie abschloss. Später studierte der Sunnit Theologie an der Universität Peshawar in Pakistan.

Wirken

Radikal-islamischer Führer

Radikal-islamischer FührerAuch der spätere kommunistische Präsident Mohammad Nadschibullah Ahmadsai und H.s späterer Gegenspieler Ahmed Shah Massud studierten in Kabul. Dort beteiligte sich H. an ...